Vitello Tonnato & the Roaring Zucchinis
waren am 13.2.2009 wieder in Staudach - Egerndach

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Vitello Tonnato & the Roaring Zucchinis begeisterten mit einem authentischen und sehr guten Sound am 13.2.2009 ihre zahlreichen Fans im Gasthof Mühlwinkl in Staudach.

Traunsteiner Tagblatt 18.2.2009

Swing der 30er und 50er Jahre

Vitello Tonnato & The Roaring Zucchinis begeisterten auf der Staudacher Bühne

Louis Prima? Oder, Buona sera, Volare, Just a Gigolo? Wen es beim Namen des italo-amerikanischen Sängers und Entertainers, bei den Titeln seiner Swingsongs durchzuckt, wer sich dabei an seine Jugend erinnert und die Atmosphäre damaliger Tanzveranstaltungen, der ist mitten im Thema.

In einem Thema, das auch die Gäste der Staudacher Musikbühne am Freitagabend im Gasthof Mühlwinkl verzauberte.

Louis Prima – wir erinnern uns – war ein Swing- und Big Band-Musiker der 30iger und 50iger Jahre, der Trends setzte. Wie der sich um1950 bei seinem Durchbruch mit seiner jungen Frau Keely Smith und Sam Butera mit seinem dreckigen Altsaxophon präsentierte, so stellten sich auch Vitello Tonnato and the Roaring Zucchinis am Freitagabend dar.
Die Münchner Band wird von Vitello Tonnato, bürgerlich Kevin Barnes, einem gebürtigen Engländer, angeführt.Mit schillernder Erscheinung und raumgreifenden Gesten sticht er mit einer breiten kräftigen, melodiösen Stimme hervor, die Ihren Widerpart in der der Sängerin Etta Zucchini (Mariette Radtke), einer klaren, sauberen Stimme, findet.

Weil dann die Songs ohnehin schon Weltklasse und Standards der Musikgeschichte sind, weil dann aber auch die überaus komplexen Arrangements bis auf das I-Tüfpelchen übernommen werden, ergibt das zusammen mit etwas elektronischem Hall eine wunderbare Ballsaal-Atmosphäre.

Diese beiden guten Stimmen im Vordergrund, dann die Mehrstimmigkeit, eindeutig verteilte Songparts, Themenübernahmen mitten im Satz, Kanon-Gesang, alles äußerst präzise und fein.

Dazu glänzend aufgelegte Interpreten, die auch mit Mimik und Gestik den Stil der alten Zeit imitierten.

So ist es auch optisch eine prima Show!

Das dreckige Saxophon gibt es auch.
Es kommt von Jo Zucchini (Jochen Proske).

Der fügt sich akustisch und bildlich nahtlos in den Gesang der Frontleute ein, gibt oft auch selbständig das Thema vor und hat großen Anteil an der Bühnenpräsenz.

Auf gleichem Niveau steuert er zu den komplexen Arrangements bei und ist auch immer gut bei Stimme.

So richtig komplex und um nicht zu sagen wunderbar kompliziert wird das, weil noch
Matteo Zucchini (Matthias Götz) mit der Posaune, Carlos Zucchini (Charly Thomass)
am Piano, Eugenio Zucchini (Eugen Apostolidis) am Bass und Lupo Zucchini (Wolfgang Meiler) akustisch und optisch eingebunden sind.
Das gelingt famos. Den Rahmen geben die übernommenen Arrangements. In denen bewegen sich alle Musiker sicher und beschwingt, richtig fröhlich. Ob nun das Instrument, oder einfach punktgenauer, sauberer Backgroundgesang benötigt wird, es passt alles.

Auch wenn jeder Musiker in Soli mehrfach sein Instrument und sich selbst auf hohem Niveau präsentiert, steht im Vordergrund immer die Band.

Das gefällt, ist besonders abwechslungsreich und wird vom Publikum immer wieder mit viel Applaus honoriert.
Der singende, tanzende, präsentierende Vitello Tonnato zeigt selbstbewusst seine Entertainer-Qualitäten und lässt sein glitzerndes, changierendes Jackett im Scheinwerferlicht blitzen. Im breiten, fein artikulierten und sehr gut zu verstehenden Englisch erklärt er viel, unterhält witzig und versprüht Charme.

Die Typ des Italo-Amerikaners ist ihm wie auf die Haut geschneidert.

Die Zuhörer im Saal lassen sich von der Ball-Atmosphäre nur zu gern einfangen, und die Tänzer auf der immer besetzten Tanzfläche gehen so in der Musik auf, dass man meint, die gehörten zum Programm.

Die meisten haben zuvor ein rundes Abendessen genossen und sind dann in einen wunderschönen Ballabend zum Träumen getaucht.

Nur „Vitello Tonnato“ hat niemand bestellt, dieses italienische Gericht mit kaltem Kalbfleisch in Thunfisch-Mayonnaise-Sauce. Das gibt es nicht auf der Speisekarte, sondern nur auf der Bühne im Staudach-Egerndacher Gasthof Mühlwinkl.

Text: Ludwig Flug
Fotos : Alex Welte


Sie spielten das erste Mal am 24. Februar 2003 auf der Staudacher Musikbühne
Seit 1993 sind die sieben Musiker mit ihrer Mischung aus Swing, Jive, Boogie und italienischen Evergreens in ganz Europa unterwegs. Hits wie „Buona Sera Signorina“, „Just a Gigolo“ oder „Angelina“ werden von dem englischen Sänger Kevin „Vitello Tonnato“ Barnes authentisch interpretiert. Mit der charmanten Sängerin Mariette „Etta Zucchini“ Radtke liefert er sich hinreißende Gesangsduette. Am Piano werden die beiden von Charly Thomass begleitet und für den Rhythmus sorgen am Kontrabass Eugen Apostolididis und der Schlagzeuger Wolfgang Meiler. Jochen Proske am Saxophon und Mathias Götz an der Posaune legen einen Klangteppich, der das Publikum an die Nightclubs von Las Vegas der 50er und 60er Jahre erinnern will.
Die „Zucchinis“ sind die Band, wenn swingende unterhaltende, toll arrangierte Musik zum Tanzen und Zuhören gefragt ist.

Swing mit Vitello Tonnato & the Roaring Zucchinis am 14. März 2003 im Gasthof Mühlwinkl in Staudach

Kevin Barnes und Mariette Radtke alias
Vitello Tonnato & Etta Zucchini im Duett

Oben: die beiden Bläser Jochen Proske am Saxophon
und Rainer Sell an der Posaune