Mississippi Heat aus den USA waren exklusiv in Bayern am 13.9.2015 in den Gasthof Mühlwinkl nach Staudach-Egerndach. Die 5 Musiker um den Harp Virtuosen Pierre Lacocque pflegen Tradition und Moderne mit Kraft und Leidenschaft. Ihre Musik ist tief verwurzelt im Chicago Blues. Die großartige Sängerin Inetta Visor mit ihrem gefühlvollen Gesang und Ausstrahlung war ein Konzerterlebnis der besonderen Art .   Aktuelles Plakat

Zurück zur Startseite

Traunsteiner Tagblatt : 23.9.2015
OVB Heimatzeitung : 18.9.2015

Fotos und Text : Alex Welte

Grandiose Solisten als homogene Gruppe

Mississippi Heat überzeugte beim einzigen Gastspiel in Süddeutschland

Das kurzfristig geplante Musikkonzert der Staudacher Musikbühne war nicht umsonst ausverkauft. Viele Fans aus dem Chiemgau und vor allem aus München vertrauten Alex Welte, dass man sich das einzige Gastspiel in Süddeutschland der amerikanischen Formation Mississippi Heat nicht entgehen lassen sollte.
Sie wurden nicht enttäuscht. Besser kann ein Konzert nicht präsentiert werden.

Eine volle Bluesstimme von der farbigen Sängerin Inetta Visor, eine unglaubliche Vielfalt an den verschiedenen Mundharmonikas von dem Leader und Gründer der Band Pierre Lacocque, eine klare fein gespielte Gitarre vom lustigen Michael Dotson, eine immer perfekt angepasste Bassgitarre von Brian Quinn.- Dazu trommelte der gewichtige Schlagzeuger Terrence Williams mit einer stoischen Ruhe den Rhythmus. Jeder Musiker war ein Solist der Extraklasse.
Dies wurde auch immer wieder mit Zwischenapplaus quittiert und miteinander war die Formation eine homogene Einheit, die ihres Gleichen sucht
Abgemischt wurde der Ton vom Techniker Andreas Gastager aus Siegsdorf so perfekt, dass man schon von CD Qualität reden konnte.

Mississippi Heat präsentierte eine musikalische Vielfalt, vom Slow Blues bis zum stampfenden Chicago Blues, vom swingenden Mississippi Rhythmus bis zum südamerikanischen La Cucaracha. Hauptsächlich interpretierten sie Songs von ihrer neuen CD „Warning Shot“.

Dass es den Musikern auch eine Freude war, hier im Gasthof Mühlwinkl spielen zu dürfen, bewies die Tatsache, dass sie für den Veranstalter auch einige Titel der älteren CD „Handyman“ von 1999 spielten.

Die Band entwickelte dabei eine solchen Drive, dass sich die Fans nur noch wunderten und nach dem Konzert meinten, solch eine perfekte Event haben sie wohl noch nie erlebt.

****************************************************************************************************
Die Band um den Harp Virtuosen Pierre Lacocque (*1952, Israel) pflegt Tradition und Moderne mit Kraft und Leidenschaft.Ihre Musik ist tief verwurzelt im Chicago Blues der goldenen 50er Jahre, den Zeiten von Muddy Waters, Howlin' Wolf, Jimmy Reed und natürlich Harplegenden wie Sonny Boy Williamson oder Junior Wells.
1969 zog die Familie Lacoque nach Chicago, weil Pierre‘s Vater als Professor an die Universität von Chicago berufen worden war. Der 16-jährige Pierre, der sich zuvor noch nie mit Blues beschäftigt hatte, besuchte eher zufällig ein Konzert von Big Walter Horton – und infizierte sich unheilbar mit dem Bluesvirus. Schon am nächsten Tag kaufte er sich seine erste Bluesharp.
Nach Studienabschluss spielte er zuerst in verschiedenen Bands, 1991 gründete er Mississippi Heat. Die Liste der Bluesgrössen, die im Lauf der Jahre in der Band spielten, ist lang. Mit tausenden packenden Shows auf der ganzen Welt und etlichen CD’s haben Mississippi Heat bewiesen, dass sie im traditionellen Chicago Blues zum Feinsten gehören und dennoch ausgetretene Pfade vermeiden.


Michael Dotson Guitar; Kenny Smith - drums;
Inetta Visor - lead vocal; Pierre Lacocque - harp; Brian Quinn -Bass


Pierre als treibende Kraft hat ein Händchen für gefühlvolle Melodien, Ton und Phrasierung, sein Harp-Spiel ist in der Tradition verwurzelt, aber immer frisch und frei von Klischees. Pierre Lacocque begeisterte im Laufe der Bandgeschichte immer wieder Spitzenmusiker für die Band: die wunderbare Deitra Farr übernahm zunächst den Gesangspart – ihr folgten Zora Young und bis heute die großartige Inetta Visor.
Carl Weathersby und Lurrie Bell traten als Gastmusiker auf, Bob Stroger spielte den Bass. Seit 1997 gehört Kenny „Beedey Eyes“ Smith zu festen Besetzung. Er hat übrigens gerade den Living Blues Award erhalten. Die Band wurde mit Preisen überschüttet, spielte jedes große Festival ( u.a. begeisterte sie im Frühjahr 2014 beim Jazz Festival in Burghausen) und wurde durch TV Auftritte und –dokumentationen weltweit bekannt. Der Bandleader und sein Songwriting bestimmen den Sound der Band. Dass die Harp eine zentrale Rolle spielt, überrascht denn auch nicht. Man kann lesen, dass sich Mississippi Heat dem frühen Chicago Sound verschrieben hat. Das ist aber nur ein Teil des Sounds, die Basis. Durch häufigen Percussionseinsatz und das Einbinden südamerikanischer Rhythmen erhält die Musik deutlichen New Orleans-, vielleicht sogar Karibik-Touch. Sie ist mitreißend, tanzbar und vermittelt gute Laune. Damit spricht sie über die Freunde des Chicago Blues hinaus einen größeren Kreis von Musikliebhabern an.